Mittwoch, Juni 04, 2008

schwarz und weiss

Sehe ich Jesus an, so sehe ich ihn weder besser noch schlechter als die Menschen um ihn herum. Er war einfach anders. Vielleicht ist das eigentlich unsere Aufgabe als Christen: anders sein.
Hesse schrieb einst: "Leben ist nicht leicht, Leben ist nicht schwer. Das sind Kindergedanken."
"Leben" laesst sich nicht mit einem Adjektiv beschreiben wie "leicht" oder "schwer". Das ist, als ob man fragen wuerde, ob Schnee nass oder kalt ist. Genauso ist der Mensch weder gut noch boese.
Selbst, wenn wir vieles behalten muessen, was wir als Kinder lernten - Vertrauen mag wohl das Wichtigste sein - so muss doch die schwarz-weisse Maerchenwelt weichen angesichts einer Wirklichkeit, in der Suende die Farbe wechseln kann. Moechten wir ihr entfliehen, muessen wir die Bilder von gut und boese, von Ritter und Raeuber hinter uns lassen. Ein neuer Charakter muessen wir werden, der weder das Schwert der Gerechtigkeit in der Hand noch den Dolch versteckt unterm Mantel haelt (Waffen sind sie naemlich beide). Wie Jesus sollen wir werden: Das heisst, anders sollen wir werden, ein neues Gewand sollen wir tragen, dessen Farbe einzigartig neu und nicht mehr zu verfaelschen ist.